Datum: 17.12.2008
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Meinungen
Double Opt-in kennt jeder. Zur Bestätigung, dass die angegebene E-Mail-Adresse korrekt ist und tatsächlich existiert, muss man auf E-Mails antworten oder auf Links klicken. Einige Anbieter machen es, um einen "sauberen" Bestand an E-Mail-Adressen in der Datenbank zu haben, für andere ist es rechtlich relevant, wie zum Beispiel für Newsletter-Versender in Deutschland.
Double Opt-in wird aber auch zur Spam-Abwehr genutzt. Schreibt man jemandem eine ganz normale E-Mail, kann es passieren, dass man auf eine automatisch generierte E-Mail antworten oder einen Link in einer E-Mail anklicken muss. Andernfalls wird die eigene E-Mail gar nicht zugestellt. Es gibt dafür Anwendungen, die man sich auf dem eigenen Server installieren kann oder man nutzt einen entsprechenden Anbieter, der gegen Gebühr einen solchen Dienst anbietet.
Ob das jedoch wirklich eine gute Idee ist, scheint fraglich. Was ist, wenn diese automatisch generierte E-Mail auf der Strecke bleibt, weil sie im Spam-Ordner verschwindet oder weil man Sie schlicht übersieht oder nicht für wichtig hält und löscht? Der angefragten Firma könnte so ein Auftrag verloren gehen.
Wir kontaktierten kürzlich Moxiecode, den Hersteller von TinyMCE, einem WYSIWYG-Editor für Web-Anwendungen. Es ging um das kommerzielle Plugin MCImageManager und die Lizenzierung desselben für die Auslieferung zusammen mit unserem News Script.
Auf unsere Anfrage hin erhielten wir eine automatisch generierte E-Mail, die uns um Bestätigung bat. Durch den nicht gerade wenigen E-Mail-Verkehr mit unseren Script-Kunden haben wir häufiger mit dieser Art von E-Mail-Bestätigung zu tun. Andernfalls hätte die E-Mail zwischen all den Spam-E-Mails glatt übersehen werden können. Der Betreff sagt zwar eigentlich deutlich "Please confirm", aber Spammer schreiben alles mögliche in den Betreff hinein. Hätten wir also unsere E-Mail-Adresse nicht bestätigt, hätten wir auch niemals eine Antwort von Moxiecode bekommen.
Ist das nun im Sinne des Erfinders? Kann es ein Unternehmen tatsächlich riskieren, auf diese Art potentielle Kunden zu verlieren? Dass die beschriebene Methode der E-Mail-Address-Bestätigung zu 100% funktioniert, können nur wahre Optimisten glauben. Und so schlimm ist das mit dem Spam nun auch wieder nicht, dass man den Kunden noch über extra Hürden springen lassen muss. Es gibt genug andere Hilfsmittel, um die Spam-Flut einzudämmen.