Was wäre das Leben des Webmasters ohne den Google PageRank?
Es gäbe keine endlosen Diskussionen in Foren in denen Mythen gepflegt, Halbwahrheiten verdreht und der Algorithmus nicht verstanden werden.
Fehlen würden auch die zahllosen Artikel auf diversen Websites zum Thema Suchmaschinen und Website-Promotion. Wäre eigentlich gar nicht so schlimm, denn die kauen auch nur die Mythen und Halbwahrheiten wieder.
Google findet über einhundert Millionen Stellen mit dem Wort "Pagerank". "Usability" hingegen findet nur knapp 25 Millionen Stellen. Der eigentliche Website-Nutzer hat offensichtlich nur nachrangige Bedeutung.
Der PageRank ist nicht nur eine Handvoll grüner Pixel, sondern vereint gleich mehrere Funktionen in sich.
Der PageRank ist eine Währung. Da wird gehandelt und geschachert. "Gib mir einen PR4-Link und ich gebe dir zwei 2er." Nach diesem Schema.
Und natürlich nutzt jeder den PageRank, um den Wert einer Website zu bestimmen. Zum Beispiel beim Kauf oder Verkauf einer Website oder beim Bestimmen von Preisen für Link-Anzeigen. Neuerdings geben das allerdings immer weniger zu. Man habe sich angeblich vom Joch des PageRanks befreit und lebe nun viel ruhiger, weil man nicht mehr auf ihn achte.
Für viele Website-Betreiber scheint der PageRank trotzdem noch eine Droge zu sein. Sie sind dem kleinen grünen Balken verfallen und leiden unter Entzugserscheinungen, wenn der Balken abnimmt oder gar weiß oder grau wird. Manche Foren sind wie riesige Gruppentherapien, in der sich gegenseitig Mut gemacht wird. Und Schuld sind ja sowieso immer andere (Google selbst, Bad Neighbourhood, Werbe-Link-Netzwerke).
Wenn man es allerdings genau betrachtet, ist der PageRank nichts anderes als eine ansteckende Krankheit. Wie ein Virus infiziert es miteinander verlinkte Websites. Bis am Ende jede Seite mit Scida Viridis diagnostiziert wird. Wie grüner Herpes, der nie wieder weggeht.
Zugegeben: Wenn der PageRank nicht bereits existierte, man müsste ihn erfinden. Womit würden sich die Scharen an Website-Betreiber und Suchmaschinenoptimierer und Link-Tauscher und Link-Käufer und Link-Verkäufer sonst beschäftigen?
Und für Google hat's sich auf jeden Fall gelohnt.